Bianca Schmitt weiß, was sie will und was den von ihr zu betreuenden Kindern gut tut. "Ein geregelter Tagesablauf gibt den Kindern Halt und Geborgenheit. Ich sorge für einen festen Rahmen, der dem Tag Struktur verleiht und trotzdem genügend Freiraum für spontane Aktivitäten lässt." Die gelernte Kinderkrankenschwester ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. "Der heutige Tag bedeutet mir sehr viel. Es war nicht einfach, dieses Ziel zu erreichen. Zum Glück hat mich die Gemeindeverwaltung sehr unterstützt", sagte sie bei der Eröffnung der privaten Kinderbetreuung "Die Pepperonis" am Heddesheimer Bundesbahnhof.

An der SRH-Fachschule für Soziales hat Bianca Schmitt die Prüfung im Fach 'Kindertagespflege' abgelegt. Ab November wird sie von Jana Purucker, die dann ebenfalls diese Qualifikation nachweisen kann, unterstützt. Pro Kind und Betreuungsstunde werden sieben Euro berechnet. Die Essenskosten im Monat, bei einer fünftägigen Betreuung, belaufen sich auf 60 Euro. Zwei Tage pro Woche muss ein Kind mindestens bei den Pepperonis sein. Alle Eltern, die berufstätig oder in der Ausbildung stehen und ihre Kinder in der Kindertagespflege betreuen lassen, bekommen eine finanzielle Unterstützung vom Land oder der Kommune. Die Gemeinde Heddesheim unterstützt dies mit einer Förderung von 1,50 Euro, das Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises mit 5,50 Euro pro Stunde. Diese Förderung ist allerdings einkommensabhängig und hängt von der Betreuungszeit ab.

Die Aufenthaltsräume der "Pepperonis" sind liebevoll gestaltet. Die Kinder können sich im Bewegungsraum tummeln oder in der Bastelecke kreativ sein. Es gibt eine Küche, eine Essecke und einen Schlafraum. Frühkindliche musikalische Erziehung ist ebenso ins Auge gefasst wie Spaziergänge in der näheren Umgebung. Dazu soll ein Krippenwagen angeschafft werden. Es ist ein Waldtag geplant, um die Natur hautnah zu erleben. Der Garten vor dem Haus wird neu gestaltet. Bis zu neun Kinder können in der neuen Einrichtung betreut werden.

"Die Gemeinde Heddesheim freut sich über dieses zusätzliche Angebot und über den Mut und die Initiative", sagte Hauptamtsleiter Julien Christof und wünschte einen guten Start. Die Gemeinde hofft, dass dieses Modell Schule macht und sich weitere Tagesmütter für diesen Weg entscheiden. diko